An einem ganz normalen Februarsonntag erspähte der Redakteur beim Vorbeifahren am Augenspitalbrunnen folgendes:
Im Februar bei 39° Wassertemperatur baden? Das ist ein Angebot! Selber konnte der Redakteur nicht, aber schnell das Bild in den Gruppenchat, und siehe da: am Abend kam der Fotobeweis von Andreas Badesession im Brunnen:
Sonst konnte oder wollte an diesem Tag niemand von uns, und als wir uns das nächste Mal am Montag eine Woche später trafen, wärmten wir uns etwas konventioneller…
…zuerst durch Hochpedalieren zur Langstrickhütte und dann dort am Grillfeuer.
Tags darauf provozierte einer unserer lieben Bikekollegen mit Warmwasserfoto aus Thailand:
Klar, dass wir da gegenhalten mussten. Zum Glück hatten die Brunnenbad-Veranstalter, ein Künstlerkollektiv namens Hotel Regina, bereits für den nächsten Abend Brunnenbaden im Gelpke-Brunnen am Hafen angekündigt.
Am Mittag sahs dort noch so aus:
Kalt und menschenleer, aber bereits extra gesäubert durch die Stadt. Das Fernsehen war auch schon da.
Als wir zu dritt am Abend eintrafen, war schon mächtig was los:
Wir wollten gleich auch rein, aber der „Rezeptonist“ muss uns die Velofahrer angesehen haben … und schon sass Patrick an der Pedalpumpe und pumpte das Brunnenwasser schneller zum Holzfeuerofen, als dies wohl je in der Geschichte des Basler Brunnenbadens der Fall war.
Als sich dann nach etwa 20 Minuten die ersten Schweisströpfchen zeigten und sein Sitzfleisch ob des ungewohnten Sattels zu schmerzen begann, wurde er abgelöst, und wir durften nach einer kurzen kalten Dusche ins warme Wasser.
Welche Wohltat! Viel besser als Thailand, nur damit ihr es wisst! 🙂 Nur den mitgebrachten Wein durften wir nicht im Brunnen konsumieren – das Künstlerkollektiv hatte schon schlechte Erfahrungen gemacht.
Eine halbe Stunde wohl genossen wir dieses Erlebnis. Dann hiess es wieder an die kalte Luft und unter die kalte Dusche.
Nach einem kurzen Nachtessen wollten wir noch die Braubude Basel heimsuchen. Deren Leuchtschild war schon ausgeschaltet und die Vorhänge schon vor Tür und Fenster gezogen, aber die angeschriebene Schliesszeit von 23:00 Uhr war noch nicht erreicht. Also kurz die Türklinke probiert, und tatsächlich war noch offen, oder sagen wir mal: noch nicht abgeschlossen. Drinnen nämlich keine Seele.
Erst als Patrick anrief, kam die Barbetreiberin aus den Tiefen des Hauses und empfing uns mit einem überraschten „Oh, habe ich vergessen abzuschliessen?“ Sie hatte früher zugemacht, weil sie den ganzen Abend keinen einzigen Gast hatte, ausser den Bierbrauern der im Hinterhof gelegenen Brauerei selber.
Freundlicherweise erhielten wir trotzdem noch ein Bier, das BBB rot, die einzige BBB-Variante, die nicht in besagtem Hinterhof gebraut wird (sondern bei Öufi in Solothurn). Zwar kein lokales Bier, aber dafür lokal gebadet – der Abend hat sich gelohnt!
Wollt ihr mehr übers Brunnenbaden wissen? Das Schweizer Fernsehen hat gefilmt, inklusive Patrick an der Pedalpumpe.