Clubwochende 2022 in Lenzerheide

Hansi hatte uns ein tolles Hotel zu Vorzugskonditionen organisiert. Die kleine Rennvelotruppe reiste auf ihren Zweirädern aus der Innerschweiz an, um neun Uhr gings am Freitag in Göschenen los, via Oberalbpass und — mit viel Gegenwind — das Vorderrheintal. Um vier Uhr sendeten sie dann bereits das Zielfoto vom Bier auf der Hotelterrasse:

Die meisten Mountainbiker waren gegen elf Uhr per Auto oder ÖV eingetroffen. Hansis Truppe fegte über die Trails des Bike Kingdom Lenzerheide:

Die anderen Biker hatten sich den Piz Scalottas als Ziel ausgesucht. Nach ca. 3/4 der Höhenmeter bemerkte erst Geri, dass er seinen Rucksack nicht mehr dabei hatte. Also zurückfahren, bis er bei einem Gegenanstieg plötzlich von Nip mit seinem eBike überholt wurde: ebenfalls Rucksack vergessen.

Beim Aufstieg genossen wir die Pause, ohne zu ahnen, dass wir hier zwei Rucksäcke aussetzen würden.

Nachdem dann Nip die beiden Rucksäcke geholt hatte, gings ab Mittelstation mit dem Sessellift nach oben, damit die anderen oben nicht so lange warten mussten.

Lenzerheide und der Gegenhang mit den meisten Trails des “Bike Kingdom Lenzerheide”
Trailstart am Piz Scalottas. Biker links, Fussgänger rechts. Irgendwo hinter den Bergen in der Ferne kurbeln die Rennvelofahrer.

Mit Spaghetti Bolo gestärkt, stiegen wir in den Trail ein. Zuerst ein schön flüssiger blauer Trail, dann weiter so an der June-Hütte vorbei alles den Hang entlang bis zur Alp Stäz.

Dort begann, je nach Fahrkönnen, der Ernst des Lebens oder der spassigste Teil der Strecke, ein schwarz klassifizierter, sehr steiler und stark verwurzelter Weg. Besonders geeignet für Holländer mit Hardtail ohne versenkbare Sattelstütze 😉 Respekt!

Alle überlebten es ohne Blessuren, und ein Transfertrail (“Roll the dice”, blau, in der “falschen” Richtung gefahren) brachte uns zurück ins Hotel, wo wir die anderen Wochenend-Teilnehmer trafen. Nach dem Apéro in der Hotelbar (Spezialität: es gibt nur Schweizer Getränke) gings dann zum Nachtessen im Wintergarten.

Samstag

Die Rennvelofahrer hatten Grosses vor: über den Albula ins Engadin, das Tal rauf bis Silvaplana, und über den Julier wieder zurück. Das zogen sie auch durch, trotz sehr viel Gegenwind.

Ab hier gehts nur noch bergab. (Also mal abgesehen vom obligatorischen täglichen Schlussanstieg nach Lenzerheide 🙂 )

Die Biker machten den ersten Teil alle gemeinsam: schräg den Hang hoch bis ganz nach vorne zur Churer Alp und dann um die Ecke ins Schanfigg, also Richtung Arosa.

Oberhalb Tschiertschen trennten wir uns in drei Gruppen.

Die eine fuhr allerlei Trails Richtung Chur runter und dann mit der Seilbahn auf den Brämbrüesch. Von dort dann in stetem Auf und Ab am Hang des Lenzerheider Tals nach Lenzerheide zurück.

Die zweite Gruppe fuhr wieder aussenrum nach Lenzerheide zurück, mit offensichtlich angeregtem Mittagshalt:

Und die dritte Gruppe kämpfte sich einen steilen Trail zur Ochsenalp hoch und genoss dort ein feines Mittagessen mit Ausblick auf dreissig oder mehr parkierte Mountainbikes. Dann runter nach Innerarosa, immer mit schöner Aussicht, und mit der Bahn hoch zum Hörnli und rüber zum Urdenfürggli, dem Übergang zur Lenzerheider Seite.

Und da waren sie dann, die Trails des Bike-Kingdoms Lenzerheide: toll, teilweise steinig und herausfordernd (ja ja, nicht für alle) und oberarmmuskulaturstrapazierend (ihr müsst nicht extra zählen, das Wort hat dreissig Buchstaben) . Eine Super-Abfahrt! Unten bei der Talstation der Rothornbahn dann typisch die Freiluftbar mit Livemusik und Blick auf die letzten paar Meter der Abfahrten und auf einige Sprungschanzen.

Am Abend dann ein leckeres Nachtessen im Hotel. Danach machten einige den üblichen Nachtspaziergang, wie immer mit der Hoffnung, dass einem eine fetzige Party über den Weg läuft, à la Courmayeur und Mazaneras. Und tatsächlich tönte laute Musik aus der Kurhaus-Bar. Die paar, die sich reinwagten mussten aber feststellen: Hochzeitsfest, geschlossene Gesellschaft.

Sonntag

Und weil die Trails am Samstag so schön waren, hatten wir schon beschlossen: am Sonntag gleich nochmals. Aber diesmal ohne Hochstrampeln, sondern ganz bikeparkgemäss per Seilbahn und Sessellift (und ein bisschen Bike-Schieben oder -Tragen, denn die Bahn aufs Urdenfürggli fährt im Sommer nicht).

Vom Urdenfürggli fuhren wir aber zuerst nochmals zum Hörnli rüber, die einen per Bike, die anderen per Seilbahn. Die Biker waren schneller dort 🙂
(Pssst, nicht erwähnen, dass die Seilbahn nur alle halbe Stunde fährt.)

Vom Hörnli nahmen wir den Spasstrail runter nach Innerarosa, den wir am Vortag vom Sessellift aus gesehen hatten. Einfach zu fahren, aber schlicht eine Freude!

Die Gluggerbahn nach Arosa runter — unterster Teil

Danach wieder mit dem Sessellift hoch zum Mittagessen auf der Hörnlihütte. Höhepunkte: Andis Spare Ribs und die Panoramatoiletten mit Fernglas.

Dann wieder die gleiche Superabfahrt wie am Vortag, aber (bei gewissen Teilnehmern) deutlich flüssiger als am Vortag. Man lernt 🙂

Im untersten Teil nahmen einige dann die rote statt die blaue Strecke. Kurzer Schreckmoment, als sich ein Northshore-Element in vier Richtungen aufteilte, die alle nach grossem Sprung aussahen. Eins davon war dann doch nur eine steile Abfahrt. Wir lernten, auf die farbmarkierten Bretter zu achten: Rot geht immer, Schwarz verspricht Flugeinlagen. Auch hier: viel Spass.

Hansis Truppe machte schon den ganzen Tag den Bikepark unsicher.

Und die Rennvelofahrer? Sie hatten die Latte wieder hoch gesetzt und sich als Ziel Zürich ausgesucht. Höhepunkt scheinen die autofreien Tunnels am Walensee gewesen zu sein, wie dieses Video zeigt:

Schön wars! Auf ein nächstes Mal, dann an einem Ort ohne lange Rennvelo-Schlussanstiege von allen Seiten.