Saisonbericht 2020

Was Saison? Welche Saison? Ausser den Jahreszeiten gab es in diesem verrückten Jahr ja keine Saison.

Und doch fand das eine oder andere statt. So auch der Kraftwerktriathlon. Was? In Basel gibt es seit gefühlten 100 Jahren keinen Triathlon mehr, 20 Jahre sind es sicher.

Kollegen von mir wollten dem Abhilfe schaffen und waren daran einen «richtigen» Triathlon zu organisieren. Corona kam ihnen tüchtig in die Quere, aber sie machten aus der Not eine Tugend.

Sie liessen die Veranstaltung virtuell laufen. Man bekam einen Chip, konnte innerhalb einer Woche die Startzeit frei wählen. Mit dem Chip massen und kontrollierten die Veranstalter Start, Ziel, Wendepunkte und Zeit. So einfach ist das heutzutage.

Das Ganze kann auch im Team absolviert werden. Ich mache seit über 32 Jahre Triathlon und war noch nie bei einer Staffel dabei! Also habe ich eine Familienstaffel organisiert. Meine Neo-Schwiegertochter Anna hat sich als hervorragende Schwimmerin natürlich für den Rhein aufgedrängt. Weil Anna dabei war, war natürlich Michael auf dem Velo gesetzt und so blieb mir das Laufen. Kurzfristig musste Michael wegen Rückenschmerzen Forfait geben, Simon ist für ihn eingesprungen.

Wir haben den Start am Sonntagmorgen um 8 Uhr gewählt, um dem Verkehr vor allem auf den Kreuzungen aus dem Weg zu gehen. Es war natürlich keine Kreuzung gesichert wie an Triathlons üblich.

Die Schwimmstrecke vom Tinguely-Museum bis zur Dreirosen-Buvette braucht schon etwas Mut, wenn man am Sonntagmorgen weit und breit alleine im Rhein ist. Aber unsere Anna legte eine sensationelle Zeit hin, es war lange die schnellste Schwimm-Zeit overall. Gut, sie hat auch vom relativ hohen Wasserstand profitiert. Simon konnte sich da nicht lumpen lassen und legte auf der Strecke Dreirosenbrücke, Allschwil, Oberwil, Wendepunkt beim Kreisel im Dorf und zurück einen Teufelsritt hin. Es ist nicht erwiesen, dass er alle Verkehrsregeln eingehalten hat. 

Die Laufstrecke war von der Dreirosen-Buvette rund um den grossen Brunnen bei der Solitude und zurück. Über meine Laufleistung schweigen wir lieber. Aber wir setzten uns an die Spitze aller Teams und gaben diesen Platz bis zum Ende der Veranstaltung nicht mehr ab. Ein tolles Team-Familien-Erlebnis, das neben der sportlichen Herausforderung richtig Spass gemacht hat. Für nächstes Jahr haben wir schon wieder gebucht.

Wer mich kennt, weiss natürlich, dass mich ein Einzelstart zu sehr gereizt hatte um ihn auszulassen. Zwei Wochen später war es so weit. Wieder Sonntagmorgen früh und die gleiche (Kurz) Strecke wie in der Staffel. Natürlich hatte ich gehofft die Schwimmzeit von Anna zu knacken oder zumindest in die Nähe zu kommen. Für jeden der mir gesagt hätte, er habe vom Tinguely-Museum bis zur Dreirosen-Buvette über 31 Minuten, hätte ich nur ein müdes Lächeln übrige gehabt.

Das Lächeln ist weg, über 7 Minuten Rückstand !!! auf Anna sind geblieben und die Gewissheit, dass sie in die richtige Familie geheiratet hat.

Die Top Ten habe ich knapp geschafft, als ältester Teilnehmer überhaupt. Ja, wenn nicht mehr viel geht, muss man sich mit solchen Auszeichnungen schmücken. 

Über die Hälfte der Teilnehmer*innen haben erstmals an einem Triathlon teilgenommen. Wenn das nicht Breitensport ist …

Detaillierte Resultate, Strecken, Bilder, gluschtig machen für nächsten Sommer:

www.kraftwerktriathlon.ch

Fredi Zimmermann

PS. Als Winteraktivität gibt es den Corona City Run. Allerdings nur noch bis Ende Januar – eine Verlängerung ist im Gespräch.