VCR goes Gravel

An einem Winterabend im Dezember 2020 trafen sich einige kälteresistente VCR-Mountainbiker bei Andi, coronabedingt draussen auf der Terrasse. Doch eine andere Infektion sollte hier ihren Ausgang nehmen: das Graveln.

Das Gravel-Bike

Ein Gravelbike ist eine Kreuzung aus Rennvelo (dominant), Mountainbike (rezessiv) und Warzenschwein (eine Prise). Es hat eine Rennvelogeometrie und einen rennveloähnlichen Lenker, ist aber etwas robuster gebaut und hat dickere Pneus (ca. 40 mm). Damit ist es gemacht fürs Heizen abseits des Verkehrs — also auf Kiessträsschen und auf einfachen Trails.

Der Warzenschwein-Einfluss zeigt sich in einer Vielzahl von Gepäcktaschen-Anbauösen an Rahmen und Gabel. Gravelbikes sind darum beliebt fürs Bikepacking, bei dem man mit Schlafsack und Zelt am Bike mehrtägige Touren abseits geteerter Strassen fährt.

Die Überzeugung

Bei Grill und Bier zeigte uns Andi sein Gravelbike (ultraleicht) und das seiner Frau (noch leichter und knallgrün) und erklärte uns alles rund ums Graveln. Mit Videos verschiedener Bikepackingtouren überzeugte er die meisten Anwesenden offensichtlich definitiv: Auf der neuen Gravelbike-Whatsapp-Gruppe des VCR stellte ab Februar immer wieder mal jemand stolz sein neues Gravelbike vor.

Wegen Lieferschwierigkeiten war die Beschaffung nicht einfach gewesen. Schlussendlich klappte es mit Selbstaufbau, Internet-Bestellung und Zufallsfund im Schaufenster eines Veloladens. Und P. besorgte sich sein Bike wie üblich bei Privaten möglichst weit weg von Basel. Diesmal ein sehr schönes, leuchtend orange-rotes aus der Innerschweiz.

Los geht’s

Am 11. April trafen sich sechs VCR-Mountainbiker in Münchenstein zur ersten gemeinsamen Ausfahrt. In seiner Naivität hatte der VCR-Redakteur Auf- und Ab-Flitzen über Kiessträsschen erwartet. Welch ein Irrtum! Wir pedalierten nahezu standard-mountainbikemässig auf den Gempen und hoch und runter, inklusive allerlei Singletrails.

Oben auf der Schartenfluh hatte es schon eine Unzahl Mountainbiker. Unser Versuch, uns Platz fürs Gipfelfoto zu verschaffen, wurde mit freundlichem Gefrotzel kommentiert (“Kaum ist das Graveln in, wird man schon von den Gravelbikern vertrieben”).

Nochmals das gleiche Bild, weil es so schön war. Freundlicherweise aufgenommen von einem der frotzelnden Mountainbiker. Die Bikes: Ghost (rot), Rondo (blaugrau), 2 x Salsa (schwarz) und 2 x Bombtrack (dunkelgrün).

Die Ausfahrt zeigte, dass auch mittelschwere Trails durchaus fahrbar sind, doch fehlende Federung und Sattelabsenkung machen sich schon bemerkbar. Und wenn man* dann noch bergab auf dem Trail von einem Mountainbiker mit Kleinkind im Anhänger** locker überholt wird…
* man = der Redakteur und ähnlich lahme Gesellen. Unsere Könner wurden natürlich nicht überholt.
** es war nicht Danny McAskill

Am Ende der Ausfahrt waren wir wieder bei Andi, wo alles angefangen hatte:

Vier Monate nach der Gravel-Vorführung wieder bei Andi, bei wärmerem Wetter und mit einer neuen Leidenschaft (nein, nicht fürs Bier, die ist schon alt, fürs Graveln natürlich).

Interessiert am Gravel-Biken?

Ausser für die Tuscany-Trail-Tour gibts fürs Graveln noch keine offiziellen VCR-Termine. Wir verabreden uns jeweils spontan per Whatsapp-Gruppe. Falls du auch am Graveln interessiert bist, melde dich bei Andi unter vizepraesident@vcreinach.ch. Biertrinken ist nicht obligatorisch 🙂 .