Tag 2 Bilderbuch-Toskana
Diesmal klappte es mit dem Schlafen, aber nicht mit dem Frühstück. Wie am Vortag fuhren wir über waldige Hügel, teils mit schönen Ausblicken … nur die Örtchen unterwegs mit einer Bar zum Frühstücken fehlten:
Der einzige Hinweis auf einen Ort waren gefühlte zwei Dutzend Wegweiser nach Toiano. Schliesslich entschloss sich Patrick zu einem Umweg dorthin. Vergebens: Toiano erwies sich als unbewohntes Geisterdorf.
Also pedalierten wir weiter, direkt in die Bilderbuchtoskana: die Wälder wichen offenem Hügelland mit Strade Bianche, Zypressenalleen und von Landgütern gekrönten Kuppen.
Zwischendurch dann verkehrsarme Teersträsschen – ein reiner Genuss, besonders als eines davon uns in ein Örtchen namens Ghizzano führte. Dieses war nicht nur bewohnt, sondern auch bestückt mit einer Bar, einer Bäckerei und einem Lebensmittelladen.
Auf die Panini mussten wir allerdings ein paar Minuten warten, denn unsere Bestellung wurde von zwei wie gegen einen Chemieangriff gerüsteten Gestalten unterbrochen: Coronainspekteure, wie sich herausstellte, von Kopf bis Fuss in Plastik gehüllt.
In der Landschaft dann wieder der totale Frieden: unsere Räder schnurrten auf zypressengesäumten Strässchen nur so dahin.
Eineinhalb Stunden später kam unser Mittagsziel in Sicht: Volterra, toskana-typisch zuoberst auf einem steilen Hügel:
Nach vielem Kleinklein-Auf-und-Ab unser erster längerer Aufstieg an diesem Tag. Volterra lohnte es uns mit…
Das restliche Drittel unsere Tagesstrecke begann mit einer rasanten Abfahrt ins Tal des Flusses Era, gefolgt von einem langen Aufstieg zum höchsten Punkt des Tages bei Sensano:
Die Weiterfahrt durch eine blühenden Ginsterlandschaft und schöne Wälder und ein kurzer Schlussanstieg (Hügellage verpflichtet) brachten uns nach San Gimignano.
Sieht fast gleich aus wie Volterra, aber an den berühmten Geschlechtertürmen erkennt man: San Gimignano.
Wir fuhren nur kurz durchs Städtchen, da wir planten, nach dem Zeltaufstellen zum Nachtessen wiederzukommen. Doch die Bequemlichkeit siegte, unterstützt von einem durchaus anständigen Zeltplatzrestaurant: wir blieben auf dem ein paar Kilo- und Tiefenmeter entfernten Zeltplatz, und San Gimignano musste darauf verzichten, uns näher kennenzulernen.
Fortsetzung folgt…